Von James Crawshaw, Tillmann Lang und Prof. Dr. Falko Paetzold
Wenn wir die Welt verbessern wollen, kommen wir nicht an der Finanzbranche vorbei – sie ist der Schlüssel. Bei Inyova, einer digitalen Impact-Investing-Firma, helfen wir Investor*innen dabei, diesen Schlüssel zu nutzen. Indem wir Investor*innen zu einem echten Impact verhelfen. Gestützt auf die Wissenschaft hinter dem Impact Investing.
Jede Investition hat eine Auswirkung. Ob Du Dir dessen bewusst bist oder nicht: Dein Geld – auch wenn es bloss auf Deinem Bankkonto liegt – finanziert jemanden und etwas. Von der Finanzierung von Arktis-Expeditionen über Solarpanelherstellung bis hin zur Raumfahrt, Dein Geld bewirkt etwas: Wo das Kapital heute hinfliesst bestimmt, wie wir morgen leben werden.
Schauen wir uns einmal den Status quo an.
Was stimmt nicht mit der nachhaltigen Finanzbranche?
Wir leben in einer komplizierten Welt, die mit vielen Problemen konfrontiert ist. Wenn wir sie dadurch verbessern können, dass wir unser Geld investieren, dann ist das eine gute Sache. Warum also nicht in ein „nachhaltiges“ Finanzprodukt investieren? Hier tappen viele Investor*innen in eine Falle.
Das Problem, das sich verantwortungsbewussten Investor*innen stellt, besteht vor allem aus zwei Aspekten:
- Mangel an Transparenz. Oft ist es schwierig zu durchschauen, ob eine bestimmte Investition überhaupt nachhaltig ist.
- Fehlen von Impact. In der grossen Mehrheit der Fälle verändern nicht einmal nachhaltige Investitionen irgendetwas in der realen Welt.
Gemäss Morningstar erreichten nachhaltige Fonds im ersten Quartal 2021 ein Rekordhoch. Allein in Europa sind fast 3’500 Fonds registriert, die sich selbst als nachhaltig bezeichnen.¹ Die Nachfrage für nachhaltige Investitionsmöglichkeiten erfährt gerade einen steilen Aufwärtstrend: Der Wille, Gutes zu tun, ist enorm bei den Investor*innen.
Obwohl sich die Zahl der nachhaltigen Fonds in den letzten Jahren vervielfacht hat, wissen Investor*innen, die sich für einen nachhaltigen Fonds entscheiden, selten, worin genau sie eigentlich investieren.
Es gibt zahllose Finanzprodukte, die behaupten, nachhaltig zu sein. Unter dem Label „ESG“ (Environment, Social, Governance) investieren Fonds Milliarden in fossile Brennstoffe und Konzerne, die wegen ausbeuterischer Geschäftspraktiken in zweifelhaftem Licht stehen.²
Seit langem gab und gibt es weder Kontrollinstanzen noch ein einheitliches Klassifizierungssystem mit klaren Kriterien, die ein nachhaltiges Investment erfüllen muss. Infolgedessen ist Greenwashing weit verbreitet. Leider ist das Vertrauen von Investor*innen in „nachhaltige“ Investmentunternehmen nicht immer gerechtfertigt.
Glücklicherweise werden Investmentunternehmen immer stringenter darin, Nachhaltigkeitskriterien auf rigorose und sinnvolle Weise anzuwenden. Das bedeutet jedoch noch nicht, dass nachhaltige Finanzierung irgendjemandem etwas nützt. Auch wenn „gute Unternehmen“ zum Investieren ausgewählt oder schwarze Schafe erfolgreich herausgefiltert werden, haben diese nachhaltigen Investments für gewöhnlich keine messbaren positiven Auswirkungen auf die Umwelt oder die Gesellschaft.
Hat die nachhaltige Finanzbranche versagt? Eine aktuelle Studie von Greenpeace³ kommt zu dem Schluss, dass Nachhaltigkeitsfonds nahezu keine Auswirkung auf das Klima und die Nachhaltigkeit haben.
Das wirft die Frage auf: Wie kriegen wir die Finanzbranche dazu, einen positiven Impact zu generieren?
Aktives Eigentum. Das fehlende Bindeglied im heutigen Kapitalismus.
Die Eigentümer*innen haben den Saal verlassen.
Unternehmen werden von Menschen besessen. Alle Unternehmen.⁴
Wir alle sind ausserdem Miteigentümer*innen bei den grössten Unternehmen der Welt – durch das Geld in unseren Pensionskassen, durch das Geld, das durch unsere Lebensversicherungen investiert wird, und so weiter.
In einer kapitalistischen Gesellschaft sollten Unternehmen doch tun, was für ihre Eigentümer*innen das Beste ist, oder?
Und wenn sie das nicht tun, können ihre Eigentümer*innen sie nicht dazu zwingen?
Ja, schon. Theoretisch. Der Mechanismus, mit dem Eigentümer*innen ihren Unternehmen diktieren können, was sie tun sollen, heisst Aktionärsstimmrecht. Als Eigentümer*in, kannst Du über solche Dinge abstimmen wie: Was ist das Ziel des Unternehmens, was soll es produzieren und wie, wer ist der CEO, und mehr.
Aber: Die meisten Eigentümer*innen haben den Saal verlassen. Sie stimmen nicht ab.
Ein Grund dafür ist die Vorherrschaft von Fonds und passiven Beteiligungen. Aktive und passive Fonds sind sehr beliebt, weil sie sehr praktisch und – manchmal – günstig sind. Investor*innen können sich einfach in einen Fonds „einkaufen“ und ihr Geld Investmentmanager*innen anvertrauen.
Dieses Konzept ist sehr populär, was sich auch darin zeigt, dass sich die Anzahl der Anlagefonds zwischen 2007 und 2020 verdoppelt hat.⁵ Die Zahl der neuen ETFs nimmt sogar noch rascher zu – zwischen 2003 und 2020 wuchs sie global um mehr als 2’700 %.6
Und hier liegt das Problem: Menschen, die in Fonds investieren, delegieren ihre Stimmrechte an die Fondsmanager*innen.
Diese Verschiebung der Verantwortung hat grosse Auswirkungen. Diejenigen, die tatsächlich abstimmen, haben sehr viel Macht, den Weg eines Unternehmens zu beeinflussen. Die kleine Gruppe von Eigentümer*innen, die tatsächlich abstimmt, hat das ganze Sagen. Dies ist ein Hauptgrund für Probleme wie ein übertriebener Fokus auf den kurzfristigen Shareholder Value anstatt auf den langfristigen Stakeholder Value (oder auch: Quartalszahlen statt langfristiges Wachstum), schlechtes Abschneiden bei der sozialen Unternehmensverantwortung und mehr.⁷
Dadurch bekommen die Interessen der Gesellschaft als Ganzes – oder auch nur die Interessen der Leute, denen das Unternehmen tatsächlich gehört – wenig Aufmerksamkeit.
Wir sind die Eigentümer*innen. Aber wir haben den Saal verlassen und überlassen es anderen, für uns zu entscheiden.
Wir müssen also wieder das Steuer übernehmen. Indem wir aktive Eigentümer*innen werden.
Es muss nicht so bleiben, wie es jetzt ist.
Wir als Eigentümer*innen können Gebrauch von unserem Stimmrecht machen und aktive Eigentümer*innen werden, indem wir uns mit anderen Investor*innen zusammentun, uns engagieren und einfach an den Abstimmungen teilnehmen.⁸
Dadurch kann ein grosser Wandel stattfinden.
Dies zeigt das Beispiel von den Nonnen, die eine Shareholder-Initiative ins Leben riefen und damit einen amerikanischen Waffenhersteller zur Vernunft brachten.⁹ Indem sie über einen Zeitraum von zwei Jahren systematisch Aktien des Waffenfabrikanten Ruger aufkauften, konnten die Sisters of the Holy Names of Jesus and Mary aus Oregon, USA, das Unternehmen für seine Geschäftspolitik zur Verantwortung ziehen. Zusammen mit anderen Investor*innen schafften sie es, Ruger dazu zu bringen, transparenter über die Gefahren von Waffen zu kommunizieren.
Leider bedeutet so etwas SEHR VIEL Arbeit. Es erfordert Zeit, Können und Wissen. Es ist schwierig.
Was, wenn das mit dem aktiven Eigentum ganz einfach wäre? Was, wenn Shareholder-Engagement und Aktionärsabstimmungen einfach wären und Spass machen würden – anstatt nur technokratische Begriffe für eine Finanzelite zu sein?
Zum Glück ist Hilfe unterwegs, um diese Dinge zu vereinfachen.
Ein gutes Beispiel ist Engine No. 1, derzeit der einzige (!) ETF weltweit, der aktiv seine Stimmrechte nutzt und sich engagiert, um einen positiven Wandel herbeizuführen.¹⁰ Dieser ETF gibt Dir zwar nicht die Möglichkeit, Deine eigenen Rechte auszuüben, aber zumindest gewährleistet er, dass Eigentümerrechte auf verantwortungsvolle Weise ausgeübt werden, was schon ein GROSSER Schritt vorwärts ist.
Inyova geht sogar noch einen Schritt weiter. Anstatt Dir eine verantwortliche Person zur Verfügung zu stellen, an die Du Deine Macht delegieren kannst, möchten wir DIR die Macht geben, selbst ein*e aktive*r Eigentümer*in zu sein. Genau zu diesem Zweck – um jede und jeden dazu zu ermächtigen, durch Investitionen eine bessere Welt zu erschaffen – existiert Inyova.
Die Wissenschaft des nachhaltigen Investierens und des Impact Investing
Impact Investing wird oft im gleichen Atemzug mit ESG genannt, obwohl Investitionen nach ESG-Kriterien normalerweise gar keinen tatsächlichen Impact haben.¹¹
In einem aktuellen Artikel präsentiert eine Gruppe von führenden Forscher*innen aus dem Bereich der nachhaltigen Finanzwirtschaft um Prof. Dr. Timo Busch von der Universität Hamburg eine neue Typologie von nachhaltigen Investitionen aus einer wissenschaftlichen Perspektive. Gemäss ihren Erkenntnissen lassen sich Investitionen anhand ihrer Nachhaltigkeitsziele und ihres Ansatzes kategorisieren:
- Konventionelle Investments
- Nachhaltige Investments (ESG)12
- Impact Investments
Abb. 1: Unterscheidung von konventionellen Investments, ESG-bezogenen nachhaltigen Investments und Impact Investments
Konventionelle Investments sind darauf ausgerichtet, bei minimalem Risiko die Rendite zu maximieren. Nachhaltigkeit und Impact werden nicht berücksichtigt.
ESG-bezogene nachhaltige Investments wenden Filterkriterien an, um geeignete Unternehmen für Investments herauszufiltern und ungeeignete auszusortieren. Dies geschieht, bevor das eigentliche Investment stattfindet. Darum werden die Filter auch Pre-Investment-Filter genannt.
Normalerweise wird eine bestimmte Bandbreite von ESG-Kriterien angewandt, um geeignete Unternehmen zum Investieren herauszufiltern. Ein regelmässig benutzter Pre-Investment-Filter ist der Ausschluss von Unternehmen, die in bestimmten Branchen agieren. Du kannst zum Beispiel Waffenhersteller oder Tabakfirmen ausschliessen. Ein weiterer verbreiteter Ansatz ist der Best-in-Class-Ansatz.¹³ Dabei werden die „besten“ Unternehmen innerhalb einer Branche ausgewählt. Das bedeutet, dass Du vielleicht einfach nur in die „am wenigsten schlechten“ aus einem Haufen schlechter Unternehmen investierst.
Es ist auch wichtig zu wissen, dass ESG-Filter auch aus finanziellen Gründen angewandt werden können. (Du musst kein*e überzeugte*r Wohltäter*in sein, um ESG-Investments zu tätigen.) ESG-Filter helfen dabei, nachhaltigkeitsbezogene Risiken einer Investition zu vermeiden, z. B. wenn Emissionsregulierungen den Profit gefährden oder bei Stranded Assets. Letztendlich sind Nachhaltigkeitsrisiken auch finanzielle Risiken.
Ein weiteres wichtiges Merkmal von ESG-bezogenen nachhaltigen Investments ist, dass sie so gut wie nie eine Auswirkung auf die reale Welt haben. Ein ESG-Investment macht die Welt nicht auf messbare Weise besser. Ungeachtet dessen sind ESG-Investments trotzdem ein wichtiger Schritt, um die Finanzbranche in Einklang mit der realen Welt zu bringen, z. B. indem die vom Klimawandel hervorgerufenen Risiken bei langfristigen Investitionsentscheidungen berücksichtigt werden.
Impact Investments unterscheiden sich von ESG-bezogenen nachhaltigen Investments darin, dass sie auf eine Auswirkung auf die reale Welt ausgerichtet sind. Während es für ein ESG-Investment genügt zu berücksichtigen, was ein Unternehmen tut (über die Pre-Investment-Filter), ist es für ein Impact Investment entscheidend, dass die Investition tatsächlich etwas daran verändert, wie das Unternehmen mit der Welt interagiert – mit anderen Worten, dass das Investment selbst eine Auswirkung auf die reale Welt hat.
Impact Investments gibt es in zwei Schattierungen. Impact-alignierte Investments gehen Sozial- und Umweltprobleme und -ziele an. Sie handeln bewusst, um die Unternehmen, in die sie investieren, zum Besseren zu beeinflussen, z. B. durch aktives Eigentum. Solche Maßnahmen nennt man Post-Investment-Aktionen, weil sie stattfinden, nachdem das Geld in die Investition geflossen ist, und so lange relevant bleiben, wie es dort bleibt.
Impact-generierende Investments gehen sogar noch weiter. Sie bringen Geld für Unternehmen, Projekte oder Ideen zusammen, die ansonsten nicht existieren oder wachsen könnten. Das nennt man Zusatzkapital. Zusatzkapital wird z. B. geschaffen, wenn Du Geld für ein bestimmtes Projekt zur Verfügung stellst, z. B. für Aufforstung oder für die Entwicklung einer neuen Technologie zur Kohlendioxidreduzierung. Andere bekannte Beispiele sind Investitionen in Start-ups oder Mikrofinanzierung.
Beide Arten von Impact Investing überwachen und messen kontinuierlich ihren Impact.
Inyovas Ansatz beim Impact Investing
Wir haben Inyova mit dem Ziel ins Leben gerufen, Impact Investing für alle zu ermöglichen. Von Anfang an haben wir Grenzen erweitert, damit alle – nicht nur die grossen Fische – etwas bewirken können.
Wie machen wir das?
Das Herzstück von Inyova ist unsere Technologie: der Personal Impact Engine (PIE).¹⁴
Durch den PIE können wir personalisierte Impact-Investment-Portfolios für unsere Kund*innen erstellen und verwalten.
Inyovas Impact-Investment-Portfolios bestehen aus 35 – 40 Aktien, die anhand Deiner persönlichen Werte und finanziellen Ziele individuell zusammengestellt werden. Ein wichtiger Aspekt dabei ist, dass Du mit Inyova Besitzer*in Deiner Aktien und damit direkte*r Miteigentümer*in der Unternehmen wirst, in die Du investierst. In Abhängigkeit von Deinem Risikoprofil kann Dein Portfolio auch Anleihen enthalten. Inyova bietet von der Climate Bond Initiative zertifizierte Green Bonds an.15
Schauen wir uns einmal genauer an, wie Inyovas Ansatz an die Wissenschaft hinter dem Impact Investing angepasst ist. Abbildung 2 gibt Dir einen groben Überblick.
Abb. 2: Inyovas Ansatz beim Impact Investing
Pre-Investment-Filter bei Inyova
Der PIE wendet Pre-Investment-Filter und Erkenntnisse aus der Portfolio-Theorie an, um diejenigen Unternehmen zu identifizieren, die am besten zu Deinen persönlichen Werten und Deiner finanziellen Situation passen. Dies geschieht, indem der Hand- und Fussabdruck jedes Unternehmens in unserem Inyova-Universum evaluiert werden. (Wenn Du genauer wissen möchtest, wie wir das machen, lies unser Whitepaper.)
In einem ersten Schritt werden alle Unternehmen in unserem Investment-Universum gründlich analysiert und bewertet, bevor wir sie den Inyova-Impact-Investor*innen zum Investieren anbieten. Mit dem Inyova Hand- und Fussabdruck, die Du als Investor*in individuell auswählen kannst, haben wir ein Modell entwickelt, das die reale Auswirkung eines Unternehmens und seiner Produkte auf unsere Welt anzeigt.
Für den Handabdruck betrachten wir, was ein Unternehmen tut. Hier geht es um den Impact der Produkte und Dienstleistungen, die das Unternehmen zur Verfügung stellt. Um sicherzugehen, dass der gesamte Impact von Produkten oder Dienstleistungen berücksichtigt wird, schauen wir uns deren kompletten Lebenszyklus an.
Für den Fussabdruck schauen wir uns an, wie das Unternehmen handelt. Hier geht es um den Impact der Geschäftstätigkeiten eines Unternehmens. Dabei werden verschiedene Faktoren untersucht, z. B. der CO2-Ausstoss eines Unternehmens oder wie gut das Unternehmen seine Angestellten behandelt und wie viele Frauen in leitenden Positionen vertreten sind.
Nachdem Du Deine Impact-Themen ausgewählt und Aktivitäten ausgeschlossen hast, die nicht Deinen persönlichen Werten entsprechen, wählt unser Impact Engine PIE Unternehmen auf der Basis dieser Bewertungen und Deiner persönlichen Präferenzen aus. Diese Priorisierung und Auswahl von wirkungsstarken Unternehmen stellt sicher, dass Dein Portfolio auf echten Impact ausgerichtet ist.
Post-Investment-Aktionen bei Inyova
In Bezug auf Post-Investment-Aktionen veranstaltet Inyova Shareholder-Engagement-Events mit Führungskräften der C-Ebene von den Unternehmen, in die unsere Investor*innen investiert sind. Während dieser Events haben Inyova-Impact-Investor*innen die Gelegenheit, den tatsächlichen Entscheidungsträger*innen kritische Fragen zu stellen, Anregungen zu geben und den Fortschritt des Unternehmens zu kommentieren.
In Zukunft wird mit Inyova sogar noch mehr direktes Shareholder-Engagement möglich sein. Wir arbeiten an einer Lösung, damit sich unsere Investor*innen über ein Feedback-System in unserer App direkt mit den Unternehmen in Verbindung setzen können.
Wir überwachen die quantitativen Ergebnisse der Unternehmen, in die unsere Investor*innen investiert sind. Und wir zögern nicht, Unternehmen aus unserem Investment-Universum zu entfernen, wenn deren Handeln nicht mit den Werten unserer Kund*innen übereinstimmt. Dazu halten wir die Augen nach Kontroversen offen und überwachen den Unternehmensfortschritt anhand spezifischer Impact-Kennzahlen. Das bedeutet, dass unsere Investor*innen verfolgen können, wie ihre Unternehmen abschneiden, z. B. bezüglich CO2-Ausstoss im Vergleich zum globalen Durchschnitt.
Wir sind davon überzeugt, dass das Aktionärsstimmrecht einen zentralen Hebel für Impact darstellt. Wir arbeiten an einem einzigartigen Abstimmungsmechanismus, der es unseren Investor*innen erlauben wird, über die App bei Themen ihrer Unternehmen mitabzustimmen.
Zusatzkapital für nachhaltige Projekte bereitstellen
Inyovas Impact-Investor*innen stellen durch Green Bonds zusätzliches Kapital für nachhaltige Projekte bereit.
Green Bonds sind ein bewährtes Instrument, das speziell entwickelt wurde, um Klima- und Umweltprojekte zu finanzieren. Wichtig ist, dass das Geld aus Green Bonds allein der Finanzierung von grünen Projekten dient, die auf die Abschwächung des Klimawandels fokussiert sind – und dass unabhängige Auditor*innen sicherstellen, dass dies auch so umgesetzt wird.
Über Green Bonds finanzieren Inyovas Impact-Investor*innen verschiedenste grüne Projekte, von sauberem Trinkwasser in Chile bis hin zu einem Windenergiepark in Mexiko. Unsere Green Bonds werden vollständig von der Climate Bond Initiative überwacht, womit die Nachhaltigkeit der Projekte, die wir finanzieren, durch eine streng zweckgemässe Verwendung der Einnahmen garantiert wird (mehr über die Standards der Climate Bond Initiative hier).
Wir nehmen das Steuer unserer Unternehmen wieder in die Hand
Um den Planeten zu reparieren, müssen wir den Kapitalismus reparieren. Denn wir können nur dann einen Wandel herbeiführen, wenn wir die Geschäftswelt dazu bringen, die Dinge neu zu denken. Um das zu erreichen, müssen wir handeln und zu verantwortungsvollen, aktiven Miteigentümer*innen werden, die ihr Stimmrecht wahrnehmen und sich im Einklang mit ihren persönlichen Werten engagieren. Wir dürfen Fonds und deren Vertreter*innen nicht länger einfach tun lassen, was sie wollen. Wir müssen uns den Unternehmen, die wir besitzen, annähern. Übernehmen wir die Verantwortung für das, was unser Kapital tut. Inyova macht das ganz leicht. Mach mit. Wir nehmen das Steuer unserer Unternehmen wieder in die Hand.
Glossar
- Aktives Eigentum: Aktives Eigentum bedeutet, die eigenen Rechte als Miteigentümer*in auszuüben. Dazu gehören vor allem das Aktionärsstimmrecht und das Shareholder-Engagement.
- Zusatzkapital: Zusatzkapital bedeutet, Firmen oder Projekten Geld zur Verfügung zu stellen, mit dem sie ihre Geschäftstätigkeiten verbessern können, z. B. indem die Entwicklung eines neuen Produkts oder die Expansion in einen neuen Markt finanziert wird. Im Zusammenhang mit Impact Investing bezieht sich Zusatzkapital insbesondere darauf, Firmen oder Projekten die nötigen finanziellen Mittel zur Verfügung zu stellen, um einen positiven Sozial- oder Umwelt-Impact zu generieren.
- Best-in-Class: Beim Best-in-Class-Ansatz wird innerhalb eines bestimmten Marktsektors das Unternehmen identifiziert, das am besten die vorab definierten Kriterien erfüllt. In Bezug auf ESG kann ein Best-in-Class-Ansatz bedeuten, dass Ölgesellschaften mit anderen Ölgesellschaften verglichen werden und dann die „beste“ (mit den höchsten Bewertungen bei den ESG-Indikatoren) der „Klasse“ (im Ölsektor) zum Investieren ausgewählt wird.
- ESG: ESG steht für Environmental (Umwelt), Social (Soziales), und Governance (Unternehmensführung).
Umweltfaktoren betrachten das Verhältnis eines Unternehmens zur Umwelt – von seinem Beitrag zur Erderwärmung bis hin zu seinen Auswirkungen auf die Biodiversität.
Soziale Faktoren beziehen sich darauf, wie ein Unternehmen mit seinen Angestellten und der Gesellschaft interagiert. Dazu gehören Dinge wie faire Entlohnung, Diversität bei den Mitarbeitenden und das Verhältnis zu den Gemeinschaften dort, wo das Unternehmen aktiv ist.
Governance-Faktoren betrachten, wie ein Unternehmen geführt wird. Dazu gehören z. B. Führungskräftevergütung, Aktionärsrechte und die Entscheidungsfindungsprozesse allgemein. - ESG-Integration: ESG-Integration bedeutet, dass konventionelle Investor*innen systematisch auch Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsaspekte in Investment-Analysen, Investitionsentscheidungen und ins Portfolio-Management einbeziehen. Der Grund dafür ist die Überzeugung, dass die Integration von ESG-Aspekten dabei hilft, durch Risikomanagement die Erträge zu maximieren.
- Ausschluss: Ausschluss bedeutet, dass Du Unternehmen aus bestimmten Branchen aus Deinem Portfolio ausschließt. Beispiele für oft ausgeschlossene Sektoren sind die Bereiche Alkohol, Tabak und fossile Brennstoffe.
- Impact Investing: Impact Investing ist eine Art des Investierens, bei der neben dem finanziellen Ertrag die Auswirkung auf die Welt eine grosse Rolle spielt. Gemäss Busch et al. (2021) unterscheidet man zwischen zwei Arten von Impact-bezogenen Investitionen: 1.) impact-aligniert und 2.) impact-generierend.
- Impact Investing – impact-aligniert: Unterkategorie von Impact Investing. Um die Kriterien für ein impact-aligniertes Investment zu erfüllen, muss vor und nach der Investitionsentscheidung sichergestellt werden, dass die ausgewählten Unternehmen Sozial- und Umweltprobleme und -ziele angehen, z. B. indem ihr Beitrag zu den Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen bewertet wird oder indem überprüft wird, dass ihr CO2-Ausstoss unter einem Referenzwert liegt.
- Impact Investing – impact-generierend: Unterkategorie von Impact Investing. Impact-generierende Investments leisten einen aktiven Beitrag zu Sozial- und Umweltlösungen, indem sie Zusatzkapital für grüne Unternehmen und Projekte zur Verfügung stellen. Dazu üben sie aktives Eigentum aus und bewegen Firmen zum Wandel, indem sie Stimmrechte und Engagement gezielt im Hinblick auf klare Meilensteine einsetzen. Hierbei ist es wichtig zu demonstrieren, dass die Investition eine messbare Auswirkung auf das Ergebnis des Projekts hat.
- Investment-Universum: Ein Investment-Universum ist ein Pool von Unternehmen, aus dem Investor*innen auswählen können. Dazu gehört in der Regel, dass der Unternehmenspool anhand bestimmter Regeln überprüft wurde, z. B. mit Hilfe von Ausschluss- oder Impact-Kriterien.
- Post-Investment-Aktionen: Post-Investment-Aktionen sind Massnahmen, die von Investor*innen ergriffen werden, wenn sie bereits in einen Titel investiert haben. Ein klassisches Beispiel dafür ist das Shareholder-Engagement, wobei Investor*innen mit den Unternehmen, in die sie investiert sind, in Dialog treten.
- Pre-Investment-Filter: Bei einem Pre-Investment-Filter wird ein spezifisches Set von Kriterien angewandt, bevor eine Investition gemacht wird. Die Auswahl von Unternehmen anhand ihres materiellen Impacts und der Ausschluss von bestimmten Branchen sind zwei Beispiele für Pre-Investment-Filter.
- Stimmrechtsvertretung (Proxy Voting): Beim Proxy Voting delegieren Aktionär*innen ihr Stimmrecht an eine*n Vertreter*in. Üblicherweise geben die Aktionär*innen ihren Vertreter*innen vor, wie sie bei wichtigen Unternehmensentscheiden an der Jahresversammlung abstimmen sollen.
- Shareholder-Engagement: Hier treten die Eigentümer*innen von Unternehmensanteilen mit dem Management in Kontakt, um einen Wandel bei den Geschäftstätigkeiten des Unternehmens herbeizuführen. Das kann von Briefen bis hin zu Treffen mit hohen Managementvertreter*innen reichen, bei denen Aktionär*innen ihre Wünsche darlegen (z. B. mehr Frauen in Führungspositionen, tiefere Führungskräfteentlohnung, grünere Produktionsprozesse). Aktionär*innen können oft auch Vorstösse einbringen, über die dann an der nächsten Jahresversammlung abgestimmt wird. Zum Beispiel könnten Investor*innen einer Produktionsfirma einen Vorstoss einbringen, der die Firma dazu verpflichtet, ihre Emissionen um einen bestimmten Betrag zu verringern.
- Thematische Investitionen: Thematische Investitionen werden in Unternehmen getätigt, die Profiteure einer grösseren strukturellen Entwicklung sind oder sein werden. Solche Themen können unter anderem „Subskriptionswirtschaft“, „neue Technologien“ und Ähnliches sein. Thematische Investitionen bevorzugen Trends, die eine Auswirkung auf die Umwelt, die Demographie, die Sozialökonomie und das Verhalten haben. Das Ziel ist, sich durch Investitionen in solche „Megatrends“ einen finanziellen Vorteil zu sichern. Investitionen anhand von Nachhaltigkeitsthemen tragen dazu bei, Sozial- oder Umweltprobleme zu überwinden, indem man in Unternehmen investiert, die Lösungen dafür anbieten. Solche Themen können „grüne Energie“, „ökologische Veränderung“ und Ähnliches sein.
Prof. Dr. Falko Paetzold ist Assistant Professor an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht und leitet ausserdem das Center for Sustainable Finance and Private Wealth (CSP) an der Universität Zürich. Das CSP ist ein Spin-Off des Programms Next Gen Impact Investing, das er im Rahmen der Initiative for Responsible Investment an der Harvard University mitgegründet hat. Falko war Fellow in Harvard, Post-Doc an der MIT Sloan School of Management, Sustainability Analyst bei der Bank Vontobel und Partner in der nachhaltigen Investment-Beratung Contrast Capital. Er ist Gründer von GreenBuzz, dem Netzwerk der nachhaltigen Intra-Preneure. Falko hat einen PhD der Universität Zürich und einen MBA der Universität St. Gallen (HSG) in der Schweiz.
Dr. Tillmann Lang ist Mitgründer und CEO von Inyova Impact Investing. Tillmann arbeitet schon viele Jahre an der Frage, wie man die Welt nachhaltiger gestalten kann – und welche Rolle die Finanzbranche bei dieser Umstellung spielt. Bevor er Inyova gründete, arbeitete Tillmann mehr als 6 Jahre bei der Strategieberatung McKinsey & Company. Darüber hinaus war Tillmann CFO von Benefiit, einem Netzwerk von Impact-Investor*innen, und ist Gründungsdirektor des Sustainability in Business Lab der ETH Zürich. Er besitzt einen PhD der ETH Zürich und hat Mathematik und Informatik an der Universität Heidelberg und an der Universität Santiago de Chile studiert.
James Crawshaw ist Inyovas hauseigener Impact-Ökonom und stellt sicher, dass Inyova immer an vorderster Front bei der Impact-Forschung dabei ist und dass dies auch in unsere Portfolios einfliesst. Er ist kürzlich aus dem Vereinigten Königreich nach Zürich gezogen, nachdem er Philosophie, Politik und Ökonomie an der Oxford-Universität studiert hat.