Der Anfang
Das erste Mal habe ich von Bitcoin während meines Studiums gehört. Als ich 2014 anfing zu arbeiten, hatte ich das Thema wieder aus dem Auge verloren. Im März 2017 machte mich ein Freund auf die neusten Entwicklungen aufmerksam. Mein Interesse war wieder geweckt. Ich beschäftige mich ein bisschen ausführlicher mit dem Krypto-Bereich und mir gefiel, was ich las: dezentralisierte Entscheidungen, Demokratisierung von Vermögen – all das, was mich sowieso bewegte.
Ich hatte keine Zeit, die Währung genauer zu erforschen, die mein Freund empfohlen hatte (vielleicht kennst Du sie inzwischen schon, sie heisst Ether), aber ich fand den gesamten Bereich zu interessant, um einfach nichts zu machen. Mir war klar, dass ich diese Entscheidung mit dem Herzen und nicht mit dem Verstand traf. Daher investierte ich einen Betrag, den ich auch komplett verlieren konnte: 2500 CHF.
Ungläubig beobachtete ich, wie mein Betrag im Verlauf von wenigen Wochen um das Sechsfache stieg. Davon angetrieben nahm ich weitere 2500 CHF an die Hand und investierte sie in eine andere Währung namens NEO.
Der Kontext
Gleichzeitig arbeitete ich fast 16 Stunden am Tag, um Inyova an den Start zu bringen. Zu sagen, dass ich gut zu tun hatte, ist eine Untertreibung. Ich hatte keine Zeit, meine Krypto-Investitionen im Auge zu behalten. Gleichzeitig wollte ich auf keinen Fall traden, sondern eine langfristig angelegte Buy-and-Hold-Strategie anwenden. Daher vergass ich mein Krypto-Wallet völlig.
Doch ab November eroberte Kryptowährung dann die Welt im Sturm. Die Medien sprachen von fast nichts Anderem mehr. Meine Freunde diskutierten Kryptowährung ausführlich. Selbst ein Taxifahrer teilte mit grosser Leidenschaft seine persönliche Theorie mit mir.
So warf ich dann doch einen Blick in mein Wallet – am Anfang nur alle paar Wochen, dann alle paar Tage. Mein Anlagekapital wuchs täglich und mein Interesse flammte erneut auf.
Bis zu diesem Zeitpunkt investierte ich entsprechend einer Strategie, die Waren Buffet zu einem Milliardär gemacht hatte: Kaufe Aktien und mache dann nichts weiter – mit dem Wissen, dass Du Gewinne machen wirst, wenn Du langfristig an Deiner Investition festhältst. Doch zur Weihnachtszeit hatte ich etwas mehr Zeit. Ich war dann wie besessen.
Der Wendepunkt
Ich möchte Dich daran erinnern, dass ich nicht wirklich wusste, was ich tat. Ich hatte kein umfangreiches Fachwissen über Kryptowährungen. Ich hatte mein Geld einfach nur in eine Idee angelegt und plötzlich multiplizierte sich mein Anlagekapital. Da ich jedoch in einem Startup arbeitete und daher wusste, welche Art von Unternehmen Bewertungen von Milliarden Dollar erhielten, wurde ich zunehmend misstrauisch und ging davon aus, dass es bald bergab gehen würde (erinnert sich noch jemand an die Dotcom-Blase im Jahr 2000?).
Beim ersten Kursverfall Ende Dezember schwand meine Zuversicht. Würde die Blase platzen? Ich zog 15,000 CHF ab und gratulierte mir selbst. Ich hatte bereits Gewinn gemacht – egal, was noch passieren würde. Dann implementierte ich einen Algorithmus um wöchentlich Gewinne mitzunehmen, aber behielt meine Kapitalinvestition bei.
Dann führte eins zum anderen und ich war plötzlich am Traden. Da ich zu Weihnachten Zeit hatte, begann ich Geld umzuschichten. Rate mal, was dann passierte? Ich machte weniger Gewinn, als wenn ich meine Anlagewerte einfach in Ruhe gelassen hätte. Meine Feiertage waren ruiniert. Du kannst gefühllos wie ein Stein sein, aber wenn Du noch nie getradet und grosse Geldsummen umgeschichtet hast, dann wird es dich emotional packen. Ich spielte weiter, bis der Markt völlig unvorhersehbar wurde, regelrecht merkwürdig. Es gab so viele Krypto-Projekte, dass es nahezu unmöglich war, irgendetwas zu verstehen. Ich war so gefangen, dass ich die Feiertage gar nicht geniessen konnte.
Das Ende
Im Januar war ich völlig erschöpft. Ich wollte mich von meinem intensiven Startup-Leben erholen und stattdessen verbrannte ich meine Energie beim Trading mit Kryptowährungen. Der Markt wurde zudem mehr und mehr wie mein Gehirn – nichts gab mehr Sinn und alles war auf schnelle Gewinne ausgerichtet.
Als ich nach den Feiertagen wieder bei Inyova war, lenkte mich Krypto immer noch ab. Es war Zeit, Abstand zu gewinnen. Ich entschied mich, alles zu verkaufen. Am Ende habe ich gutes Geld gemacht, aber noch wichtiger war, dass ich dadurch sehr wertvolle Dinge gelernt habe.
Was ich von der Investition in Kryptowährung gelernt habe
Erste Erkenntnis: Entwickle eine solide Strategie und halte Dich daran
Meine Krypto-Investition lief gut, bis ich mich dazu entschloss “herumzuspielen”. Davor hatte ich eine langfristige Investitionsstrategie, die unkompliziert war und mich emotional nicht beschäftigte. Dann hielt ich mich nicht mehr an meine Strategie, kaufte und verkaufte, ohne dass ich wusste, was ich tat. Es war emotional sehr anstrengend und ich verlor auch Geld. Das passierte vor allem dann, wenn meine Gefühle überhandnahmen und sie mehr Einfluss auf meine Entscheidungen hatten als mein Verstand. Ich entwickelte Strategien und verwarf sie dann schnell wieder für die nächste Strategie, da ich “vorhersah”, was der Markt machen würde. Und ratet mal…natürlich konnte ich das nicht. Die neue Strategie war nie besser als die alte. Disziplin ist für Investoren entscheidend. Hast Du eine Strategie, dann halte dich an sie. Das schützt Dich vor Entscheidungen, die irrational und aus Angst getroffen werden.
Zweite Erkenntnis: Du wirst dem Markt folgen
Nicht alle Märkte haben das gleiche “Entwicklungsstadium”. Je mehr professionelle Investoren und Algorithmen auf dem Markt aktiv sind, desto schwieriger wird es, den Markt zu überlisten. Der Krypto-Markt ist im Verhältnis zum Aktienmarkt nicht sonderlich entwickelt. Ich bin auch nicht besonders dumm oder emotional (hoffe ich zumindest). Doch egal was ich tat, es war schwierig, dem Markt einen Schritt voraus zu sein. Natürlich gibt es Leute, die durch Trading gutes Geld verdienen – vor allen Dingen mit Krypto-Assets. Doch dabei handelt es sich um erfahrene Trader aus anderen Märkten oder um Algorithmen, die seit Jahren speziell für den Kryptomarkt angepasst wurden. Vergiss nicht, wenn jemand an einem Handel verdient, dann verliert gleichzeitig ein anderer daran. Um Geld zu machen, musst Du also besser als die Hälfte des Marktes sein. Als Anfänger ist Trading wie im Casino spielen. Natürlich kann man seine Zeit investieren, um Trading zu lernen. Doch das kostet Blut, Schweiss und Tränen – genauso wie auch bei jedem anderen Beruf, wenn man zu den Besten gehören möchte.
Dritte Erkenntnis: Gib Deinem Affen keinen Zucker
Da ich seit Jahren meditiere, kann ich glücklicherweise meinen Gedankengängen nachgehen, ohne mich ihrer zu sehr anzunehmen. Ganz einfach ausgedrückt: an Bedeutung gewinnt das, worauf die Aufmerksamkeit gerichtet wird und Gefühl hinein investiert werden. Bei Krypto konnte ich das ganz deutlich beobachten. Ich habe nicht mehr Geld gemacht und zu Weihnachten hatte sich auch grundsätzlich nichts an den Voraussetzungen für den Kryptomarkt geändert. Doch da ich anfing, den Stand meiner Krypto-Assets zu prüfen, wurde es zu einer grossen Sache in meinem Leben. Plötzlich hatte ich das Gefühl handeln zu müssen, obwohl ich ursprünglich eine langfristige Vision hatte. Wenn Du eine langfristige Strategie fährst, ist es wichtig, nicht täglich oder selbst wöchentlich den Status Deiner Investition zu prüfen. Es ist nicht notwendig und lenkt dich bloss von anderen Dingen ab, die Dir wichtig sind. Daher legen wir bei Inyova keinen Wert auf kurzfristige Updates Deiner Strategie.
Fazit
Meine erste Investition in Kryptowährung war eine Achterbahnfahrt. Am Anfang handelte es sich um eine vernünftige Investition – dann bekam ich Angst, etwas zu verpassen und wurde gierig.
Interessant ist, dass bisher noch niemand ein gutes Modell dafür entwickelt hat, mit dem Kryptowährungs-Projekte langfristig bewertet werden können. Es ist alles nur abhängig von der Börsenstimmung. Daher geht der Markt durch die Decke. Manche sagen: Es ist wie Geld, es hat keinen Wert. Doch nicht alle Kryptowährungen sind wie Bitcoin – es ist nicht nur Geld ohne jeglichen Wert. Es geht darum, Werte dezentral zu verwalten. Und die Verwaltung also nicht einer Drittpartei anzuvertrauen sondern dem gesamten Netzwerk. Dieser Ansatz lässt sich auf alles Wertvolle ausdehnen, ohne dass es einen zentralen Verwalter geben muss.
Kryptowährung könnte eine Zukunft haben – ich bin kein Wahrsager, doch sie sieht immer noch vielversprechend aus. Doch die Technologie steckt noch in den Kinderschuhen und für mich ist sie keine vernünftige Investitionsmöglichkeit. Viele der Projekte werden bald wegbrechen – genauso wie während der “Dotcom-Blase“ um die Nullerjahre. Amazon und Google gab es bereits, bevor die Blase platzte. Jetzt gehören sie zu den grössten Unternehmen weltweit. Doch wie hättest Du wissen können, dass das Internet zu dem wird, was es heute ist? Oder das Amazon zu solch einem grossen Erfolg wird? Diversifiziere deine Ersparnisse. Falls Du an Krypto glaubst, dann stecke etwas Geld hinein. Wenn Du jedoch kein grosses Risiko eingehen willst, dann sollten grosse Teile vernünftigerweise in traditionelle Anlagewerte gehen.
Insgesamt ist es ein Bereich, der es wert ist, im Auge behalten zu werden. Vielleicht investiere ich erneut, wenn ich ihn besser verstanden habe. Doch bis dahin werde ich mich weiter darauf konzentrieren, andere Leute dabei zu unterstützen, klug zu investieren und ihr Geld so anzulegen, dass es für sie und die Welt sinnvoll ist. Das ist es, worum es bei Inyova geht, und deshalb bieten wir Dir ein sehr persönliches Investment. Du wählst die Themen und Werte aus, die Dir wichtig sind, und unsere Finanzexperten entwickeln darauf aufbauend ein Aktienportfolio (Hier starten).
Wir kümmern uns um die fachlichen Details. Dazu gehört auch, Deine Strategie entsprechend dem Risikograd zu diversifizieren und zu optimieren, der Dir ein gutes Gefühl gibt. Im Gegensatz zu einer typischen Investmentgesellschaft denken wir auch darüber nach, welche Unternehmen Du unterstützen möchtest, basierend auf Deiner Vision der Welt. Die Erstellung deiner Strategie ist völlig kostenfrei und unverbindlich. Bei Fragen stehen wir Dir hilfreich zur Seite.
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