Die letzten Wochen waren sehr turbulent. Verschiedene Berichte haben die Finanzmärkte weiter in Aufruhr versetzt. Infolgedessen wächst die Unsicherheit unter den Aktionär*innen weiter an. Vor allem eine Nachricht hat die Entwicklungen geprägt: Die Übernahme der kriselnden Schweizer Bank Credit Suisse (CS) durch die UBS.
Wie ist die Credit Suisse in Schwierigkeiten geraten?
Die Veröffentlichung des letzten Geschäftsberichts der Credit Suisse Anfang März löste einen Dominoeffekt aus: Einleger*innen und andere Geldgeber*innen verloren das Vertrauen in die Bank. Immer mehr Grosskund*innen zogen ihr Geld aus der CS ab. Der Kapitalabfluss war auf mehr als CHF 110 Mrd. angestiegen und die Bank erlitt den grössten Jahresverlust seit der Banken- und Finanzkrise 2007 und 2008. Der Aktienkurs der CS fiel um 15 % und die Saudi National Bank, eine der Hauptaktionäre der CS, verkündete öffentlich jede weitere Unterstützung von Finanzinvestitionen auszuschliessen.
Kurz darauf erklärte sich die Schweizerische Nationalbank (SNB) bereit, der CS bis zu CHF 50 Mrd. zu leihen, um die Liquidität der Bank sicherzustellen. Gleichzeitig kündigte die CS an, dass sie Schulden im Wert von rund CHF 3 Mrd. zurückkaufen wird. Trotz dieser Bemühungen kursierten bereits am Freitag, den 17. März 2023, Gerüchte über eine Übernahme durch die UBS.
UBS übernimmt die Credit Suisse
Am Sonntag, den 19. März 2023 dann die Entscheidung: Credit Suisse und UBS haben eine Fusionsvereinbarung unterzeichnet. Nach einer Reihe von Skandalen über viele Jahre, mehreren Führungswechseln, Milliardenverlusten und einer Strategie, die lange Zeit als “uninspiriert” galt, wird das 167 Jahre alte Schweizer Kreditinstitut in einer historischen Übernahme von der rivalisierenden Bank UBS gekauft.
Der Schweizer Bundesrat bezeichnete den Zusammenschluss als wesentlich für die “Sicherung der globalen Finanzmarktstabilität” und “begrüsst und unterstützt die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS.”
Der Bund garantiert der Credit Suisse ausserdem zusätzliche Liquiditätshilfen durch die Schweizerische Nationalbank. Diese Unterstützung wird dazu beitragen, die Liquidität der CS und die erfolgreiche Durchführung der Übernahme sicherzustellen, um die Finanzstabilität und die Schweizer Wirtschaft zu schützen.
Welche Rolle spielt der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank?
Die Fusion von CS und UBS folgt auf den Zusammenbruch der Silicon Valley Bank (SVB) vor etwa zwei Wochen – die grösste Bankenpleite in den Vereinigten Staaten seit der globalen Finanzkrise.
Obwohl die Umstände ähnlich klingen, war die Situation bei der Credit Suisse eine ganz andere. Bei der SVB waren zwei Umstände für den Zusammenbruch ausschlaggebend: Die Anfälligkeit der Bank war das Ergebnis einer grossen Anzahl von Kund*innen, die Geld abheben wollten (“Bank-Run”) und einer grossen Anzahl von Einlagen, die in langfristig gehaltene Wertpapiere investiert waren. Es ist üblich, dass Banken die Einlagen ihrer Kund*innen in sogenannten Kreditersatzgeschäften anlegen. Im Wesentlichen kam es bei der SVB zu einem Fehler im Risikomanagement, wobei sie kurzfristige Einlagen von Kund*innen in langfristige Staatsanleihen investierten. Als die Zinssätze stiegen, sank der Wert der Anleihen. Schlussendlich musste die Bank die Anleihen trotz hohem Verlust verkaufen, um die Kund*innengelder auszahlen zu können.
Die Liquiditätsprobleme der Credit Suisse hingen jedoch nicht mit den bis zur Endfälligkeit gehaltenen Anleihen zusammen. Zudem gab es keinen vergleichbar extremen Bank Run.
Auch im US Bankensektor gibt es weiterhin anhaltende Probleme, da die Bankaktien weiterhin unter Druck stehen. Das liegt an der potenziellen Ansteckungsgefahr für Banken, die Einlagen oder Kreditgeschäfte mit der Silicon Valley Bank betrieben haben, sowie an der allgemeinen Unsicherheit über die Sicherheit der Einlagen.
Was bedeutet das für Dein Inyova-Portfolio?
Der Zusammenschluss von Credit Suisse und UBS hat keine direkten Auswirkungen auf Dein Inyova-Portfolio.
Dein Geld ist bei gut positionierten Banken angelegt, die über ein solides Risiko- und Liquiditätsmanagement verfügen, um die aktuellen Turbulenzen auf dem Anleihemarkt ohne Liquiditätsprobleme zu überstehen.
Weder Inyova noch unsere Transaktionsbanken haben Verbindungen zu den Banken, die von der aktuellen Krise betroffen sind, oder sind mit ihnen geschäftlich verbunden.
Am wichtigsten ist, dass Dein Geld sicher bei unseren Transaktionsbanken angelegt ist, die von der FINMA/BaFin stark reguliert werden, einschliesslich strenger Beschränkungen in Bezug auf den Einleger*innenschutz und die gesetzliche Einlagensicherung.
Welche Auswirkungen hat der Zusammenschluss auf den Aktienmarkt?
Die Aktienkurse von Finanzinstituten sind in den letzten Wochen aufgrund der jüngsten Ereignisse eingebrochen. Andere Sektoren wie IT und erneuerbare Energien haben sich jedoch angesichts des aktuellen makroökonomischen Umfelds weiterhin relativ gut entwickelt. Der NASDAQ-Index, der die 100 wichtigsten Tech-Aktien in den USA abbildet, ist in der letzten Woche sogar um fast 6 % gestiegen.
Dein Inyova-Portfolio ist gut diversifiziert und deckt mit Aktien und Anleihen zahlreiche Sektoren, Regionen, Währungen und Länder ab. Es umfasst grosse, mittlere und kleinere Unternehmen. Es ist langfristig angelegt und kann Marktturbulenzen, wie wir sie derzeit erleben, standhalten.
Wir haben es schon einmal gesagt und wir werden es wieder sagen – historisch gesehen gab es nach jedem Abschwung einen Aufwärtstrend und die beste Möglichkeit, von dieser Aufwärtsbewegung zu profitieren, war, investiert zu bleiben. Bitte beachte: Die vergangene Entwicklung von Finanzmärkten und -instrumenten ist nie ein Indikator für die zukünftige Entwicklung.
Wenn Du Fragen zu Deinem Portfolio hast, wende Dich bitte an unser Customer Success Team. Du kannst uns eine E-Mail an [email protected] schicken oder uns unter 044 271 50 00 anrufen. Wir sind für Dich da!