CO2 Compensation Hero 2021: Ein Interview mit Rhythima Shinde
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CO2 Compensation Hero 2021: Ein Interview mit Rhythima Shinde

Als Inyovas CO2 Compensation Hero 2021 möchte Rhythima Shinde ein Vorbild für Nachhaltigkeit sein, indem sie ihren persönlichen Abfall reduziert und Massnahmen ergreift, um als verantwortungsvolle Konsumentin und Weltbürgerin zu leben. Die 26-jährige Naturliebhaberin erforscht derzeit im Rahmen ihres PhD in Umweltanalytik an der ETH Zürich Modelle, die helfen sollen, den CO2-Fussabdruck von Schweizer Wohnungen zu reduzieren. In diesem Interview sprechen wir mit Rhythima über ihre Kindheit in Indien, ihre Tipps zum Thema Nachhaltigkeit und was sie motiviert, umweltbewusst zu leben.

Erzähle uns ein wenig über Deine Kindheit – wo bist Du aufgewachsen, was hat Dich als Kind fasziniert?

Ich bin in Indore in Zentralindien aufgewachsen. Als ich 17 war, zog ich nach Mumbai, um am IIT Bombay Maschinenbau zu studieren. Ich blieb dort für 4 Jahre und zog dann nach Europa. Ich war ein ruhiges Kind, liebte Rätsel, Mathematik und las eine Menge Bücher, vor allem Horror-Romane; ein klassischer Nerd. Ich liebte auch das Reisen, wofür meine Familie und ich eine obsessive Leidenschaft hatten. Es war schön zu sehen, wie sich die Natur jedes Jahr so schnell veränderte. Wir haben immer viel über diese Veränderungen diskutiert. Ich kann deutlich sehen, wie sehr das meine Ausbildung zur Erhaltung und Entwicklung der Natur und der Menschheit vorangetrieben hat.

Erzähle uns von Deiner Arbeit, was genau machst Du? 

Ich arbeite in der Ecological Systems Design Gruppe an der ETH Zürich, und untersuche den Fussabdruck von Schweizer Haushalten und Wohnungen. Derzeit entwickle ich die in unserer Gruppe entwickelten Methoden weiter, um den verbrauchsbedingten Fussabdruck eines Haushalts zu schätzen. Asserdem habe ich Methoden des maschinellen Lernens kombiniert, um zu sehen, wie Einsparungen im Haushalt zu einem Bumerang-Effekt für die Umwelt führen. Schliessslich werde ich diese Ergebnisse mit dem Fussabdruck eines Hauses kombinieren, um die Gesamtauswirkungen der Wohnungswirtschaft in der Schweiz abzuschätzen. 

Wann ist es für Dich so wichtig geworden, nachhaltig bewusst zu leben?

Während ich in Indien aufgewachsen bin, habe ich, so sehr ich das Reisen und die Schönheit der Natur und der verschiedenen Gemeinschaften auch genossen habe, auch deren andere Seite kennengelernt: die Ungerechtigkeit in diesen Gesellschaften. Ich wurde mir sehr bewusst, welchen Einfluss mein persönliches Handeln auf die Menschheit und ihre Entwicklung hat. Nachdem ich nach Europa kam und begann, die breitere Definition von Entwicklung als globale Bewegung zu betrachten, wurde ich mit den Bereichen erneuerbare Energien und Umweltschutz konfrontiert. Mir wurde klar, dass die Entwicklung der Menschheit nur stattfinden kann, wenn sie im Einklang mit der Natur geschieht. Zusätzlich habe ich nach Bewegungen wie Black Lives Matter in den USA und den Bauernprotesten in Indien erkannt, wie sehr Umweltfragen mit sozialer Gerechtigkeit verwoben sind. Seitdem gehört es zu meinen persönlichen Werten Nachhaltigkeit auf jede erdenkliche Weise zu praktizieren. 

Und welche konkreten Schritte hast Du bisher unternommen, um Deinen ökologischen Fussabdruck zu reduzieren?

Zusätzlich zu meiner Forschung im Bereich Nachhaltigkeit versuche ich, mir mehrere Gewohnheiten anzueignen, um umweltbewusster zu bleiben. Ich habe zum Beispiel meine Flüge auf nur einen Rundflug pro Jahr zu meiner Familie in Indien reduziert und vermeide Flüge innerhalb Europas. Ausserdem bin ich Veganerin geworden (mit ein paar Ausnahmen) und kaufe seit einem Jahr keine neuen Kleider mehr. Ich wohne in einem sanierten Minergie-Gebäude mit guter Isolation und Fernwärme aus dem Abwasser, das über eine Solaranlage verfügt, und praktiziere seit letztem Jahr Urban Gardening und Permakultur-Methoden. 

 

Wähle das erste Ziel, das einfach erreichbar ist, und gehe in kleinen Schritten auf Dein Ziel zu

Zitat von Rhythima Shinde

Was ist Dein Tipp für Menschen, die nachhaltiger leben wollen, aber nicht wissen, wo sie anfangen sollen?

Wähle das erste Ziel, das einfach erreichbar ist, und gehe in kleinen Schritten auf Dein Ziel zu. Als Anfänger ist es sehr verlockend, sich grossen Herausforderungen zu stellen. Zum Beispiel bei so etwas wie der Veganuary-Challenge (veganer Monat Januar) ist es wichtig zu wissen, wie gross die Veränderung ist, zu der Du Dich verpflichtest, wenn Du eine solche Nachhaltigkeitsherausforderung annimmst. Vor allem, wenn es sich um Deine Lebensgewohnheiten handelt, kann es einige Zeit dauern, bis Due Deine gesamte Ernährung umstellst, daher wäre es schon gut, wenn Du jeweils eine Mahlzeit des Tages auf eine vegane Mahlzeit umstellst – wenn das Dein Ziel ist. Ausserdem ist für manche Menschen veganes Essen einfach nicht geeignet (diätetische Anforderungen, Kultur, etc.), daher ist es wichtig, das zu akzeptieren und zu wissen, was machbar oder innerhalb der Grenzen ist. In diesen Fällen kannst Due andere Optionen in Betracht ziehen, wie z. B. Wasser zu sparen oder Deine Lebensmittelabfälle zu reduzieren. 

Wie verfolgst Du Deine CO2-Emissionen?

Mein Studienfach, insbesondere mein PhD-Projekt, ermöglicht es mir, die mit fast allem, was ich konsumiere, verbundenen Emissionen zu kennen. Wir verwenden eine Methode namens Life Cycle Assessment und Datenbanken wie ecoinvent, exiobase, Agribalyse usw., um den Fussabdruck verschiedener Kategorien des Konsums eines Schweizer Verbrauchers zu bewerten. Aber ich habe auch Tools wie Myclimate oder den WWF Carbon Calculator als ziemlich intuitiv empfunden. Unsere Gruppe hat auch einige Tools entwickelt, wie z. B. einen Rechner für Lebensmittel-Emissionen, der auf der Ernährung und den Ernährungsbedürfnissen basiert. 

Was willst Du während Deines Jahres als Inyova CO2 Compensation Hero lernen?

Ich habe zwei Lernziele, da ich mit Inyova verbunden habe. Erstens würde ich gerne mehr Zeit und Mühe in die Verwaltung meiner persönlichen Finanzen investieren, insbesondere in meine Geldanlagen. Mit anderen Worten: Ich möchte mehr über Impact Investing lernen, und zwar von den Experten in der Schweizer Community (wie dem Inyova-Team). Zweitens würde ich gerne etwas über nachhaltige Finanzen lernen – das ist eine Säule der Nachhaltigkeit, die ganz entscheidend ist. Die richtigen Investitionen und Handlungen von Unternehmen treiben den Grossteil der Klimaschutzmassnahmen voran. Ich hoffe also, dass die Zusammenarbeit mit Inyova und der Welt des Impact Investings es mir ermöglicht, meine Leidenschaft für Nachhaltigkeit zu nutzen, um in der realen Welt etwas zu bewirken.

Was sind Deine persönlichen Pläne und Träume für die Zukunft?

Ich würde gerne den Bereich der datengesteuerten nachhaltigen Beratung erforschen und dort arbeiten, wo ich mit interdisziplinären Experten und verschiedenen Industrien an nachhaltigen Entwicklungszielen arbeiten kann, vorzugsweise an globaler Politik und mit dem Fokus auf Klimaschutz/soziale Ungerechtigkeit zur gleichen Zeit. 

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