In ETFs investieren – Dein Leitfaden
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In ETFs investieren – Dein Leitfaden

ETFs (exchange-traded funds, deutsch: börsengehandelte Fonds) sind grundsätzlich eine kostengünstige und einfache Art, auf dem Aktienmarkt zu investieren. In diesem Artikel erklären wir, was ein ETF ist, in welche Arten von ETF Du investieren kannst und was Du beachten solltest, wenn Du in ETFs investierst. 

Zuerst einmal die wichtigsten Fakten:

  • Ein ETF ist ein Investmentprodukt, das einen Mix aus Unternehmensaktien oder anderen Investments enthält. Du kannst Dein ETF-Investment über den Aktienmarkt kaufen oder verkaufen. 
  • Die Gebühren für ETFs sind normalerweise günstiger als für klassische Investitionsformen. Sei aber auf der Hut vor versteckten Kosten!
  • Die meisten ETFs sind in der Regel «passiv», d. h. sie werden mit der Strategie «buy and hold» (deutsch: kaufen und halten) gemanagt und nicht durch aktives Kaufen und Verkaufen von Investments, um so die Erträge zu erhöhen. 
  • ETFs haben Vor- und Nachteile. Ein grosser Nachteil ist, dass viele nachhaltige ETFs Investitionen in Unternehmen wie Chevron, McDonald’s und Newcrest Mining enthalten (mehr dazu später!).

Übrigens: Inyova führt mehrmals pro Jahr eine interaktive Onlineveranstaltung durch, bei der die Unterschiede zwischen dem Investieren in ETFs und dem Investieren mit Inyova im Detail erläutert werden. Auf unserer Events-Seite siehst Du, welche Veranstaltungen gerade anstehen. 

Was ist ein ETF? 

ETFs sind klassischen Fonds sehr ähnlich. Der Unterschied ist, dass ETFs an der Börse gehandelt werden, während Fonds üblicherweise durch eine Bank oder direkt durch einen Fondsanbieter organisiert werden.

Sowohl ETFs als auch Fonds enthalten einen Mix von Unternehmensaktien oder anderen Investments und legen das Geld von vielen Investor*innen zusammen. Einer der grossen Minuspunkte ist, dass Du damit zwar Anteile am Finanzprodukt besitzt, aber die Aktien der zugrundeliegenden Unternehmen nicht Dir direkt gehören. 

Weil die Aktien Dir nicht direkt gehören, hast Du auch nicht die Flexibilität, bestimmte Unternehmen Deinen persönlichen Werten entsprechend einzubeziehen oder auszuschliessen, und Du hast auch keine Aktionärsrechte. Durch dieses mehrschichtige System kannst Du ausserdem einem Kontrahentenrisiko ausgesetzt sein (mehr dazu weiter unten in diesem Artikel). 

ETFs haben grundsätzlich drei Haupteigenschaften:

1. ETFs bilden normalerweise einen Index oder ein Thema ab 

Viele ETFs sind auf ein spezifisches Thema wie ‚Nachhaltigkeit‘ oder ‚kurzfristige Futures’ (Termingeschäfte) ausgerichtet oder folgen einem Börsenindex wie dem S&P500. 

2. ETFs sind für gewöhnlich passive Fonds 

Ein passiv verwalteter Fonds verfolgt typischerweise eine «Buy-and-hold-Strategie». Das heisst, der ETF-Anbieter kauft oder verkauft Aktien nur, um Änderungen in dem betreffenden Index nachzubilden. Im Gegensatz dazu werden aktiv verwaltete ETFs durch Fondsmanager*innen kontinuierlich aktualisiert mit dem Ziel, die Performance zu maximieren (nicht immer mit Erfolg!). 

3. ETFs werden an der Börse gehandelt 

Du kannst Dein ETF-Investment auf gleichem Wege kaufen oder verkaufen wie Unternehmensaktien. Ein ETF kann während der Börsenöffnungszeiten jederzeit gehandelt werden und sein Wert schwankt je nach Angebot und Nachfrage.

Welche ETFs sind am besten zum Investieren? 

Wie bei jeder Investition gibt es auch bei ETFs Pro und Contra. Es ist immer eine gute Idee, Dir unabhängigen Rat zu holen, bevor Du eine grössere Investitionsentscheidung triffst. Dabei sollten Dein Investitionshorizont, Dein Risikoprofil, Deine Ziele und weitere Faktoren berücksichtigt werden. Folge nicht einfach blind dem, was Bankangestellte Dir empfehlen – sie bekommen nämlich oft eine Provision, wenn Du einen Vertrag für bestimmte Fonds oder ETFs abschliesst. 

Weiter oben wurde bereits erwähnt, dass viele ETFs auf einem Börsenindex basieren. Ein ETF kann z. B. den S&P500 nachbilden, einen Index der 500 grössten Unternehmen in den USA. Dies bedeutet allerdings nicht unbedingt, dass der ETF alle 500 Aktien beinhaltet – hier kommen physische und synthetische Indexnachbildung ins Spiel. In diesem Abschnitt erklären wir physische und synthetische ETFs sowie noch zwei weitere Arten von ETF, von denen Du vielleicht auch schon gehört hast. 

Physische ETFs 

Generell gibt es zwei Arten von physischen ETFs:

  • Vollständige Indexnachbildung: Hier bildet der ETF den zugrundeliegenden Index vollständig ab. Wenn der ETF zum Beispiel den S&P500 abbildet, enthält er alle 500 Unternehmensaktien.   
  • Sampling-Nachbildung: Bei dieser Methode enthält der ETF eine Auswahl von Aktien, die sich mehr oder weniger so verhalten, wie der zugrundeliegende Index.

Die meisten physischen ETFs arbeiten mit der Sampling-Methode. In unserem S&P500-Beispiel würde der ETF nicht unbedingt Aktien von allen 500 Unternehmen enthalten, sondern nur eine durch den oder die Fondsmanager*in getroffene Auswahl.

Synthetische ETFs 

Synthetische ETFs versuchen ebenfalls, die Performance eines Börsenindex oder einer anderen Anlage abzubilden. Anstatt jedoch in diese Anlagen selbst zu investieren, benutzen synthetische ETFs komplexe, als «Swaps» bekannte Finanzderivate. An dieser Stelle wird es etwas undurchsichtig und kompliziert. 

Mit dem synthetischen Ansatz lassen sich Transaktionskosten sparen. Wenn Du einen Blick auf die historische Performance wirfst, waren ETFs bisher ziemlich gut darin, ihre Erträge mit dem verfolgten Index oder Asset in Einklang zu bringen. 

Trotzdem: Sei vorsichtig! Synthetische ETFs gehen mit zusätzlichen Risiken einher. Die US-Notenbank hat sogar eine Stellungnahme herausgegeben, in der sie Investor*innen vor synthetischen ETFs warnt, da diese wegen dem Kontrahentenrisiko riskanter sind als physische ETFs. 

Thesaurierende ETFs 

Bei einem thesaurierenden ETF werden Dividenden und Gewinne wieder in den Fonds investiert. Deshalb sind sie bei Investor*innen mit einer langfristigen Perspektive beliebt, weil das Investment mit wachsendem Umfang vom Zinseszinseffekt profitiert. Je nachdem, in welchem Land Du wohnst, kann dieser Ansatz auch Steuervorteile mit sich bringen!

Ausschüttende ETFs 

Bei einem ausschüttenden ETF werden Unternehmensdividenden an die Investor*innen ausgezahlt und nicht in den Fonds reinvestiert. Das bedeutet, dass die ETF-Investor*innen von Zeit zu Zeit einen gewissen Betrag zurückbekommen. Dies kann nützlich sein für Menschen, die aus ihrem Investment ein regelmässiges Einkommen beziehen möchten – z. B., um im Rentenalter die Lebenshaltungskosten davon zu bestreiten. Die Bedingungen dafür können allerdings je nach Anbieter sehr unterschiedlich sein – Du solltest unbedingt sichergehen, dass Du das Kleingedruckte verstanden hast!

Vorteile von ETFs 

Oberflächlich betrachtet kann ein ETF als eine attraktive Investment-Option erscheinen. Die Gebühren sind niedrig, es gibt eine gute Diversifizierung und Du kannst mit nur wenigen Franken anfangen. Aber sind ETFs alles, was sie zu sein vorgeben? Schauen wir uns diese Vorteile einmal genauer an.

1. Tiefe Kosten 

Manche ETFs scheinen sehr günstig zu sein. Es stimmt, dass man so kostengünstig investieren kann. Sei aber auf der Hut vor versteckten Gebühren – die Gesamtkostenquote (TER) liegt bei den meisten ETFs unter 1%, aber darin sind Dinge wie Transaktionskosten und Leistungsgebühren nicht inbegriffen. Zusätzlich zur Jahresgebühr musst Du möglicherweise auch Gebühren für Ankäufe und für den Ausstieg aus dem Fonds bezahlen. Diese Extrakosten läppern sich schnell zusammen!

2. Diversifizierung 

Ein ETF enthält per Definition eine Reihe von verschiedenen Investitionen. Dies kann zwar helfen, Dein Risiko zu verteilen, aber Du musst Dir stets bewusst sein, dass viele verschiedene Investitionen nicht unbedingt bedeuten, dass Dein Investment diversifiziert ist. Zum Beispiel enthält ein ETF, der den S&P500 nachbildet, vielleicht über 100 verschiedene Unternehmensaktien… aber alle diese Unternehmen sind aus den USA und viele davon sind in der Technologiebranche angesiedelt. Dadurch bist Du möglicherweise unnötig exponiert, falls in diesen Bereichen eine Abwärtsbewegung stattfindet. 

3. Niedrige Minimalbeträge 

ETFs eignen sich hervorragend für Investor*innen, die nicht viel Geld zur Verfügung haben, da der Minimalbetrag für ein Investment in der Regel sehr tief ist. Wir haben schon ETFs mit einem Minimalbetrag von USD 1 gesehen!

Nachteile von ETFs 

Bei allen Arten von Investitionen sind gewisse Einschränkungen zu berücksichtigen. Dies sind die drei Hauptnachteile beim Investieren in ETFs.

1. Mangel an Transparenz 

Wie oben bereits erwähnt, beinhalten manche nachhaltige ETFs Investitionen in Öl- und Bergbauunternehmen. Wenn Du weisst, wo Du hinschauen musst, findest Du manchmal Hinweise darauf im Kleingedruckten. Manche ETFs halten diese Details aber auch streng unter Verschluss. 

2. Impact Investing ist nicht möglich 

Wenn Du in einen ETF investierst, kannst du nicht darüber entscheiden, welche Unternehmen ein- oder ausgeschlossen werden. Ausserdem gehören Dir keine Unternehmensaktien direkt – Du kannst also Deine Aktionärsrechte nicht nutzen, also z. B. nicht bei grösseren strategischen Unternehmensentscheiden mit abstimmen. Aktionär*innen haben noch andere Vorteile: So führt Inyova z. B. Shareholder-Engagement-Events durch, wo Du Führungskräfte Deiner Unternehmen treffen, ihnen Feedback geben und die Zukunft des Unternehmens mitgestalten kannst. Unternehmen nehmen die Anliegen ihrer Aktionär*innen in der Regel ernst!

3. Versteckte Kosten 

Wir erwähnen dies immer wieder, weil es sich dabei um eine häufige Falle handelt. Tatsächlich hat sogar die Financial Times enthüllt, dass Investitionen in mehrere populäre ETFs, darunter auch BlackRock und Vanguard, bis zu viermal teurer sein können als die Werbung glauben macht. Das ist ein so grosses Problem, dass wir darüber einen ganzen Artikel geschrieben haben. Lies hier mehr über versteckte Gebühren. 

Besser als ETFs – nachhaltiges Investieren mit Inyova 

Wenn Du mit Inyova investierst, wirst Du Impact-Investor*in und legst den Fokus auf die Themen, die Dir am Herzen liegen. Dies könnten z. B. pflanzliche Lebensmittel, erneuerbare Energien, Verkehr der Zukunft und mehr sein. Dir gehören direkt Aktien von Unternehmen, die an der Lösung der grössten Probleme unserer Zeit arbeiten. 

Aber wie genau unterscheidet sich Inyova von einem ETF? Schauen wir uns die vier grössten Unterschiede an. 

Investieren in ETFs vs. Investieren mit Inyova 

1. Direktes Eigentum 

Bei Inyova gehören die Aktien in Deinem Portfolio Dir direkt. Bei einem ETF kaufst Du ein Stückchen vom Fonds, nicht die Aktien selbst. 

2. Personalisierung und Kontrolle 

Mit Inyova kannst Du Themen sowie auch einzelne Unternehmen hinzufügen oder entfernen. Bei einem ETF bekommen alle das gleiche – die Fondsmanager*innen entscheiden, was das ist. 

3. Gebühren 

Inyova hat eine transparente Gebühr ohne versteckte Kosten oder zusätzliche Zahlungen. Ein ETF kann sehr billig sein, aber Vorsicht vor versteckten Gebühren! 

4. Nachhaltigkeit 

Mit Inyova hat Dein Investment einen spürbaren Impact – ohne Deinen Ertrag zu schmälern. Einige der grössten ETFs haben einen fragwürdigen Ansatz zur Nachhaltigkeit, was dazu führt, dass Unternehmen wie Chevron und Newcrest Mining in diese Fonds aufgenommen werden. 

Bist Du neugierig, Inyovas Investment-Plattform auszuprobieren? Du kannst in nur wenigen Minuten Deine kostenlose Strategie erstellen – ohne Verpflichtung, das Investment einzugehen, wenn es Dir dann doch nicht das Richtige für Dich scheint. Erstelle hier Deine kostenlose Strategie. 

Haftungsausschluss: Die Wertentwicklung von Finanzmärkten und -instrumenten in der Vergangenheit ist niemals ein Indikator für die Wertentwicklung in der Zukunft. Die Aussagen oder Informationen in diesem Dokument stellen keine Empfehlung, kein Angebot, keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten dar. Die Inyova AG übernimmt keinerlei Gewähr hinsichtlich der Zuverlässigkeit und Vollständigkeit der Informationen dieses Artikels. Haftungsansprüche gegen die Inyova AG wegen Schäden, welche aus der Nutzung der in diesem Dokument veröffentlichten Informationen entstanden sind, werden ausgeschlossen. Darüber hinaus spiegeln die in diesem Dokument enthaltenen Aussagen eine Einschätzung zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wider und können sich ändern. Verweise und Links auf Webseiten Dritter liegen ausserhalb des Verantwortungsbereichs der Inyova AG. Jegliche Verantwortung für solche Webseiten wird abgelehnt.
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